Sprachbildung durch Märchen 2

Märchen gehören zu den ältesten sprachlichen Kulturgütern und sind die erste Form literarischer Gattung, die an die Kinder herangetragen wird. Das Erzählen oder Vorlesen von Märchen ist also Teil der "Literacy-Erziehung", die in den Bildungsplänen für Kindertageseinrichtungen verankert ist. Märchen tragen positiv zur Entwicklung von Kreativität und Sprachvermögen bei. Sie fördern zum einen durch ihren Spannungsaufbau das konzentrierte und interessierte Zuhören. Zum anderen entsprechen Märchen mit ihrem parataktisch angelegten Satzbau - vermehrt Hauptsätze, wenig Nebensätze und Verschachtelungen - der Sprechweise der Kinder und sind deshalb von diesen einfach zu verstehen.
Bei der Auswahl der Märchen haben wir uns in dieser Ausgabe vom jahreszeitlichen Aspekt leiten lassen: "Der Hase und der Igel" bietet im Herbst, "Sterntaler" in den Wintermonaten Ausgangspunkte für vielfältige Übungen und Spiele an, die die Sprach- und Sprechfähigkeit der Kinder erweitern und verbessern sollen.